Die Grünen Oberaargau sind von der Auswertung der Mitwirkungseingaben wenig überrascht. Aufgrund des unfairen Verfahrens muss jetzt das Eintreffen des WorstCase-Szenarios befürchten werden: Bau einer Umfahrung Aarwangen und Verlagerung der Verkehrsprobleme nach Langenthal und Thunstetten-Bützberg.
Die Präsentation der Resultate aus der Mitwirkung verdeutlicht nochmals exemplarisch die Mängel des Verfahrens. Bei der Begründung des Variantenentscheides standen praktisch ausschliesslich quantitative Kriterien im Vordergrund (vor allem die Zustimmungsrate von rund 80% zur Umfahrungsvariante dominiert die Ergebnisse). Andere, qualitative Kriterien und Auswertungen wurden praktisch nicht erwähnt bzw. berücksichtigt. Es fand auch keine konkrete Abwägung zwischen Kosten und Nutzen statt. Der grosse Kulturlandverlust wurde in keiner Art in die Beurteilung miteinbezogen.
Die einseitigen Resultate sind somit vor allem eine logische Konsequenz des unfairen Verfahrens (kurze Auflagefrist, physische Auflage nur in Aarwangen, keine elektronisch verfügbaren Unterlagen, tendenziöse Mitwirkungsbroschüre u.a.m.). Die Variante Null+ war von Beginn weg benachteiligt und wurde vom Kanton nicht gleichwertig behandelt.
Bereits mehrfach haben wir darauf hingewiesen, dass die Umfahrung nicht mit weiteren Planungen in der Region kompatibel ist. Die resultierende Verkehrszunahme ist nicht mit den Zielen im regionalen Gesamtverkehrsund Siedlungskonzept (RGSK) in Einklang zu bringen. Auch die Ziele und die geplanten verkehrlichen Massnahmen des Agglomerationsprogramms und des Siedlungsrichtplans Langenthal können so nicht umgesetzt werden. Vor allem wird es so nicht möglich sein, das Verhältnis zwischen MiV und öV in die gewünschte Richtung zu verschieben.