Agnes Imhof: Weshalb produzieren Sie in Bioqualität?
Hans Leibundgut: Unser Hof war schon immer ein Biohof. Schon mein Vater produzierte nach Biorichtlinien. Da der Betrieb klein ist, war es wichtig für Neues offen zu sein. Ursprünglich wurden nur Karotten und Salat produziert, heute sind die Karotten nicht mehr im Sortiment, dafür wachsen ca. 40 Sorten Gemüse auf dem Betrieb. «Wir produzieren vor allem Gemüsesorten, die wir nicht gut in der von uns gewünschten Qualität zukaufen können.»

Agnes Imhof: Welche Rahmenbedingungen sind wichtig?
Hans Leibundgut: Zentral ist, dass die ganze Familie dahintersteht. Beim Biolandbau kommt es unweigerlich immer wieder einmal zu Rückschlägen, da ist die Unterstützung der Familie wichtig. Auch die Freude und das Engagement sind zentral. «Die Kund*innen auf dem Markt spüren, dass wir mit Herzblut dabei sind. Das ist wichtig!»

Agnes Imhof: Was kann die Grüne Partei für die Biobauern tun?
Hans Leibundgut: Am meisten hilft es uns, wenn die Leute bei uns einkaufen. Darüber hinaus wäre mehr Forschung im Biolandbau wichtig. Zum Beispiel sollten resistente Sorten gezüchtet werden, damit kein Kupfer mehr gespritzt werden muss. Die Forschungsgelder sollten dafür eingesetzt werden und nicht für die Gentechnik.

Agnes Imhof: Was sind die schönsten Momente für einen Biobauern?
Hans Leibundgut: Wenn wir leuchtendrote Tomaten pflücken oder volle Salatköpfe ernten können, die wir über Wochen gepflegt haben. Diese anschliessend auf dem Markt zu verkaufen ist wunderschön.

Das Interview wurde von Agnes Imhof, Grossratskandidatin Grüne Oberaargau geführt.